Es fühlt sich für mich nach einem totalen Unterschied an, ob ich sage „Ich habe ein Problem“ oder „Ich bin in einer herausfordernden Situation“.
Ein Problem ist für mich eine Belastung und vor allem bedarf es einer Lösung. Da gibt es nur ein richtiges Ergebnis, doch viele Falsche. Das gibt meiner Meinung nach mehr Raum für destruktive und nicht wertschätzende Gedanken. Da kann leichter ein Tunnelblick entstehen.
Eine Herausforderung darf einen Ausweg finden. Das gibt mir mehr Weite, mehr Flexibilität und lässt mich den Prozess auch milder gehen, denn da sind die Irrwege erlaubt. Der Weg ist das Ziel und das darf sich währenddessen ergeben.
Die Frage „Hast du ein Problem mit mir?“, würden die wenigsten ehrlich beantworten, denn das benötigt Rückgrat, ebenso wie für die Person, die die Frage stellt. Doch vor allem ist die Ehrlichkeit zu sich selbst gefragt und auch die innere Forschungsarbeit.
Letztlich geht es ja selten um das Gegenüber direkt, sondern eher um die Themen, die dadurch hochkommen und angesehen werden dürfen.
Hast du dir bei schwierigen Situationen mit einem Gegenüber schon mal folgende Fragen gestellt?
- Welches Problem habe ich wirklich mit der Wesenheit meines Gegenübers?
- Was fordert mich gerade konkret in der Begegnung heraus?
- An welche Erfahrung (mit anderen Personen) erinnert mich die jetzige Situation?
- Was kann ich von meinem Gegenüber lernen?
- Was darf ich mit meinem Gegenüber lernen?
- Wie fühlt sich die Situation jetzt gerade für dich an?